Gartenreise nach Göteborg vom 2.-8. Juli 2017

Für die DGGL-Mitglieder (Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur) haben wir in diesem Jahr eine Gartenreise nach Schweden durchgeführt, die ich konzipiert und geleitet habe. Auf dem Programm standen verschiedene Gärten in Göteborg und Umgebung: Privatgärten, Herrenhausgärten und Schloßgärten.

Besonders reizvoll war schon die Überfahrt mit der Stena-Line von Kiel nach Göteborg, wenn man am frühen Morgen in den Schärengarten an der schwedischen Westküste einfährt.

Kaum in Göteborg angekommen, sind wir direkt von unserem schönen, zentral gelegenen Hotel zum Park des Göteborger Gartenvereins (Trädgardforeningen) gelaufen und haben ihn unter fachkundiger Leitung besichtigt. Der Park des Gartenvereins in Göteborg ist ein Relikt des Vauban’schen Festungssystems und wurde schon 1842 als Parkanlage eröffnet. Er zählt zu den schönsten Anlagen des 19. Jahrhunderts in Europa.  Für die Ausstellung „Gardens of Gothenburg“ wurden die Flächen 2008 komplett restauriert und in Teilen umgestaltet. An der Umgestaltung haben international bekannte Gartengestalter wie Piet Oudolf, Julie Toll, Heiner Luz und Ulf Nordfjell mitgewirkt. Der zentralgelegene Park beherbergt neben einem Duftgarten ein Schmetterlingshaus und ein Rosarium mit über 1000 Rosensorten. Das 1000qm große historische Palmenhaus beherbergt Palmen aus fünf Kontinenten und wurde nach alten Fotos und Zeichnungen von um 1900 rekonstruiert. Hier finden auch Konzerte, Theaterveranstaltungen und Mittsommerfeste statt.





 Trädgardforeningen, Gartenverein Göteborg


Bei einer kleinen Stadtrundfahrt per Bus und Boot haben wir die Stadt erkundet. Die „Fischkirche“, eine Fischmarkthalle, die wie eine Kirche wirkt, gehört zu den markanten Sehenswürdigkeiten in Göteborg.

Fischkirche, Göteborg

Die nächsten zwei Tage führten uns bei bestem Wetter ins nähere Umland von Göteborg.

Wir haben uns den immer wieder beeindruckenden alpinen Garten von Peter Korn in Landvetter angeschaut. Auf einem recht felsigen Gelände von nur 2 ha hat Peter Korn seit ca. zehn Jahren einen Schaugarten von beeindruckender Vielfalt geschaffen. Sowohl hinsichtlich der Biotope als auch der Pflanzenarten ist hier auf kleinem Raum Unterschiedlichstes zu entdecken.  Einige Bereiche hat Peter Korn auch sich selbst entwickeln lassen. Hier sind Moor- und Sumpfgebiete, Geröllhalden, Sandbeete, Steppen und anstehender Felsen mit Pflanzen zu finden, die Peter Korn auf seinen Reisen um die Welt gefunden hat, um sie im vermeintlich unwirtlichen Skandinavien zu kultivieren. Peter Korn war jahrelang Mitarbeiter des Botanischen Gartens in Göteborg und hat maßgeblich an der Entwicklung des dortigen Steingartens mitgewirkt.

Peter Korns Garten, Landvetter

Peter Korns Garten, Landvetter

Peter Korns Garten, Landvetter



Der relativ neu entstandene, preisgekrönte Garten Jonsered, ein ehemaliger Herrenhausgarten, ist einen Besuch wert. In Zusammenarbeit mit der Universität Göteborg und der Partille Kommune wird das Gelände des Herrenhauses Jonsered mit der Bepflanzung des 19. Jahrhunderts rekonstruiert und weiterentwickelt. Die Einweihung des Gartens fand 2014 statt. 2015 hat Jonsered beim Wettbewerb „Green World Göteborg“ einen Preis  gewonnen in der Kategorie neuangelegte Gärten und Parks für das innovativste und inspirierendste Konzept mit großen Artenreichtum in Schweden gewonnen. Die Anlage ist in vier Bereiche gegliedert: formaler Garten, Gemüsegarten, englischer Rosengarten, Ausstellungsgarten.
 

Garten Jonserend, Partille

 

Der Herrenhausgarten in Rada Säteri war ebenfalls wieder sehenswert, er verändert sich stetig. Der Niederländer Gerben Tjeerdsma stellt seit 2005 den Park um das Herrenhaus Roda Säteri wieder her. Er hat 17 Jahre lang am Botanischen Garten in Göteborg gearbeitet und die Welt bereist, um nach Pflanzen zu suchen, die klimatisch für den skandinavischen Raum geeignet sind. Er sammelte Pflanzen aus dem Irak, Iran, Argentinien und Südafrika und kultivierte sie in seiner kleinen Baumschule in Rada Säteri weiter. Am Göteborger Wissenschaftszentrum „Universeum“ war er sieben Jahre lang für die Bereiche Regenwald und Wasserläufe zuständig. Das neueste Projekt in Rada ist eine Fläche in Zusammenarbeit mit Cassian Schmidt.
 


Rada Säteri

 

Für den Besuch des Botanischen Gartens in Göteborg war ein ganzer Tag angesetzt, um dieser ca. 175 ha großen Fläche mit unserem Besuch auch nur annähernd gerecht zu werden. Allein die zehn Gewächshäuser waren faszinierend. Der 1923 entstandene Botanische Garten ist die südöstliche Fortsetzung des Göteborger Schloßwalds – slottskogen. Auf diesen 175 ha sind hier mehr als 16000 Pflanzenarten zu finden. Es ist der größte botanische Garten in Schweden, der in seiner Vielfältigkeit und seinem Pflanzenreichtum immer wieder überrascht. Der Garten ist in die geografischen Regionen der Welt nach der Herkunft der Pflanzen eingeteilt, Amerika, Europa, Asien. Themengärten sind das Japantal, das Rhododendrontal, der Küchengarten, das Arboretum und die Gewächshäuser. Der Steingarten mit seinen 5000 Pflanzenarten ist mit drei Guide Michelin Sternen ausgezeichnet. Der Linné-Garten wurde von dem bekannten schwedischen Landschaftsarchitekt Ulf Nordfjell gestaltet und auf der Chelsea Flower Show 2007 mit Gold ausgezeichnet.
 
 



Botanischer Garten Göteborg
 
 
 


Schloß Gunnebo ist mit seinen 100 ha eine sehr schöne Schloßanlage mit verschiedenen Gebäuden und Gärten. Das Schloß stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von einem Göteborger Kaufmann gebaut. Die Anfänge des Schlosses Gunnebo in Mölndal, nur wenige Kilometer von Göteborg entfernt gelegen, gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück Das heutige Schloß stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde von dem Architekten Carl Wilhelm Carlberg geschaffen. Es präsentiert sich mit einer sehenswerten Parkanlage mit verschiedenen Gartenbereichen. Der formale Garten weist mit seinen Achsen und Alleen auf das französische Vorbild. Die Anlage beherbergt einen großen Küchengarten, der 1996 nach Carlbergs Konzept wiederhergestellt wurde und heute die Restauration von Gunnebo versorgt. Der östliche Garten verbindet die einzelnen Gärten mit dem Schloß, während sich der südliche zur Landschaft öffnet. Das Gewächshaus wurde von 1996-98 wieder aufgebaut.
 
 
Schloß Gunnebo
 
 
Das Schloß Tjöloholm, ein im englischen Tudorstil erbautes Schloß des 19. Jahrhunderts, nimmt in seiner schönen Anlage direkten Bezug auf die Umgebung direkt am Meer. Es wurde ebenfalls von einem in Göteborg ansässigen Kaufmann erbaut.

Schloß Tjöloholm
 
 


 

 

 

 

 

Göteborg liegt in der Höhe der Nordspitze Dänemarks am Kattegat zu beiden Seiten des Flusses Göta älv. Durch die eisfreie Lage an der Westküste Schwedens hat sich die Stadt im Laufe der Jahrhunderte zuerst zu einem bedeutenden Umschlagplatz für Holz und Eisen und heute zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort mit Fährschifffahrt und Schwerindustrie entwickelt. So hat Göteborg heute den größten Seehafen Skandinaviens. Die Ostindische Kompagnie wurde 1731 gegründet und hatte in der Stadt eine der wichtigsten Umschlagplätze für Tee, Seide Porzellan und Möbel in Europa inne. Im Stadtzentrum sind noch zahlreiche Teile der Festungsanlagen mit befahrbaren Kanälen aus der Zeit der Niederländer im 17. Jahrhundert sichtbar. Im 19. Jahrhundert  wurden dieses Flächen zu Parkanlagen und repräsentativen Plätzen umgestaltet, die heute das Stadtbild prägen.

 

Unser fester Standort ist ein Hotel direkt in der Göteborger Innenstadt. Von dort aus werden wir Tagesausflüge in die nähere Umgebung unternehmen und uns sowohl öffentliche und private Gärten als auch Schlösser  mit ihren sehenswerten Parkanlagen anschauen.

Trädgardforeningen Göteborg – Der Park des Gartenvereins in Göteborg




 

Der Park des Gartenvereins in Göteborg ist ein Relikt des Vauban’schen Festungssystems und wurde schon 1842 als Parkanlage eröffnet. Er zählt zu den schönsten Anlagen des 19. Jahrhunderts in Europa.  Für die Ausstellung „Gardens of Gothenburg“ wurden die Flächen 2008 komplett restauriert und in Teilen umgestaltet. An der Umgestaltung haben international bekannte Gartengestalter wie Piet Oudolf, Julie Toll, Heiner Luz und Ulf Nordfjell mitgewirkt. Der zentralgelegene Park beherbergt neben einem Duftgarten ein Schmetterlingshaus und ein Rosarium mit über 1000 Rosensorten. Das 1000qm große historische Palmenhaus beherbergt Palmen aus fünf Kontinenten und wurde nach alten Fotos und Zeichnungen von um 1900 rekonstruiert. Hier finden auch Konzerte, Theaterveranstaltungen und Mittsommerfeste statt.

 

Botanischer Garten Göteborg

 



 


 

Der 1923 entstandene Botanische Garten ist die südöstliche Fortsetzung des Göteborger Schloßwalds – slottskogen. Auf 175 ha sind hier mehr als 16000 Pflanzenarten zu finden. Es ist der größte botanische Garten in Schweden, der in seiner Vielfältigkeit und seinem Pflanzenreichtum immer wieder überrascht. Der Garten ist in die geografischen Regionen der Welt nach der Herkunft der Pflanzen eingeteilt, Amerika, Europa, Asien. Themengärten sind das Japantal, das Rhododendrontal, der Küchengarten, das Arboretum und die Gewächshäuser. Der Steingarten mit seinen 5000 Pflanzenarten ist mit drei Guide Michelin Sternen ausgezeichnet. Der Linné-Garten wurde von dem bekannten schwedischen Landschaftsarchitekt Ulf Nordfjell gestaltet und auf der Chelsea Flower Show 2007 mit Gold ausgezeichnet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Garten in Jonsered

 


 

In Zusammenarbeit mit der Universität Göteborg und der Partille Kommune wird das Gelände des Herrenhauses Jonsered mit der Bepflanzung des 19. Jahrhunderts rekonstruiert und weiterentwickelt. Die Einweihung des Gartens fand 2014 statt. 2015 hat Jonsered beim Wettbewerb „Green World Göteborg“ einen Preis  gewonnen in der Kategorie neuangelegte Gärten und Parks für das innovativste und inspirierendste Konzept mit großen Artenreichtum  in Schweden gewonnen. Die Anlage ist in vier Bereiche gegliedert: formaler Garten, Gemüsegarten, englischer Rosengarten, Ausstellungsgarten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besuch des Gerbianska Trädgarden, Rada Säteri, Gerben Tjeerdsma

 


 

Der Niederländer Gerben Tjeerdsma stellt seit 2005 den Park um das Herrenhaus Roda Säteri wieder her. Er hat 17 Jahre lang am Botanischen Garten in Göteborg gearbeitet und die Welt bereist, um nach Pflanzen zu suchen, die klimatisch für den skandinavischen Raum geeignet sind. Er sammelte Pflanzen aus dem Irak, Iran, Argentinien und Südafrika und kultivierte sie in seiner kleinen Baumschule in Rada Säteri weiter. Am Göteborger Wissenschaftszentrum „Universeum“ war er sieben Jahre lang für die Bereiche Regenwald und Wasserläufe zuständig. Das neueste Projekt in Rada ist eine Fläche in Zusammenarbeit mit Cassian Schmidt.

 

 

 

 

 

 

 

Besuch des Gartens von Peter Korn

 


 

Auf einem recht felsigen Gelände von nur 2 ha hat Peter Korn seit ca. zehn Jahren einen Schaugarten von beeindruckender Vielfalt geschaffen. Sowohl hinsichtlich der Biotope als auch der Pflanzenarten ist hier auf kleinem Raum Unterschiedlichstes zu entdecken.  Einige Bereiche hat Peter Korn auch sich selbst entwickeln lassen. Hier sind Moor- und Sumpfgebiete, Geröllhalden, Sandbeete, Steppen und anstehender Felsen mit Pflanzen zu finden, die Peter Korn auf seinen Reisen um die Welt gefunden hat, um sie im vermeintlich unwirtlichen Skandinavien zu kultivieren. Peter Korn war jahrelang Mitarbeiter des Botanischen Gartens in Göteborg und hat maßgeblich an der Entwicklung des dortigen Steingartens mitgewirkt.




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schloß Gunnebo

 


 


 

Die Anfänge des Schlosses Gunnebo in Mölndal, nur wenige Kilometer von Göteborg entfernt gelegen, gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück Das heutige Schloß stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde von dem Architekten Carl Wilhelm Carlberg geschaffen. Es präsentiert sich mit einer sehenswerten Parkanlage mit verschiedenen Gartenbereichen. Der formale Garten weist mit seinen Achsen und Alleen auf das französische Vorbild. Die Anlage beherbergt einen großen Küchengarten, der 1996 nach Carlbergs Konzept wiederhergestellt wurde und heute die Restauration von Gunnebo versorgt. Der östliche Garten verbindet die einzelnen Gärten mit dem Schloß, während sich der südliche zur Landschaft öffnet.  Das Gewächshaus wurde von 1996-98 wieder aufgebaut.

 

 

 

 

 

 

Schloß Tjolöholm

 


 


 


 

Das Schloß liegt direkt am Meer und wurde im 19. Jahrhundert und wurde von dem Architekten Lars Israel Wahlmann als private Anlage für das Ehepaar Dickson geschaffen. Das Ziel des Architekten war, das Haus durch eine gestaltete Parkanlage mit der umgebenden Landschaft zu verbinden. Sowohl das Schloß als auch der Park sind durch die Arts-and-Crafts-Bewegung beeinflußt. Heute hat sich Tjolöholm zu einer der führenden Arts-and-Crafts Anwesen entwickelt.

 

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